Advanced Montessori Course London 1957/58
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Der Londoner Kurs und seine Auswirkungen auf heutige Montessori-Kurse im deutschsprachigen Raum (Stand April 2020)
Wie im Einführungstext beschrieben, bezeichnet die AMI (Association Montessori Internationale) den Londoner Kurs von 1957/58 als „Protokurs für das Alter von sechs bis zwölf“. Er kann als eine Art Basis der heutigen Inhalte der AMI-Kurse angesehen werden.
Auf der Internetseite der AMI (www.montessori-ami.org) werden – Stand 13.04.2020 – als Ausbildungsträger der AMI-Ausbildung im deutschsprachigen Raum genannt:
- für Deutschland: Montessori Adult Education MAE GmbH (www.ami-muenchen.com)
- für die Schweiz: Montessori CH Internationales Ausbildungszentrum Switzerland (www.montessori-ch.ch) und LIFT – Lernen in Freiheit (www.lift-kurse.ch)
- für Österreich: derzeit keine Angaben
Diese Kurse richten sich nach den Grundstrukturen, die u.a. mit dem Londoner Kurs vorgegeben wurden: Heute gibt es bei der AMI auf Altersstufen bezogene Ausbildungen für 0 bis 3, 3 bis 6, 6 bis 12 und 12 bis 15 Jahre.
Zusätzlich werden folgende mit der AMI assoziierte Ausbildungsvereine angegeben:
- für Deutschland:
- Deutsche Montessori Gesellschaft – DMG (www.deutsche-montessori-gesellschaft.de)
- Deutsche Montessori Vereinigung – DMV (www.deutsche-montessori-vereinigung.de)
- Montessori Dachverband Deutschland – MDD (www.montessori-deutschland.de)
- für die Schweiz:
- Assoziation Montessori Schweiz – AMS (Dachverband)
- Assoziation Montessori (Schweiz)
- für Österreich: derzeit keine Angaben
Die mit der AMI affiliierte DMG und die DMV, sowie weitere nicht affiliierte Anbieter (siehe MDD), sind in Deutschland als Ausbildungsvereine tätig. In Österreich sind neben weiteren Anbietern der Montessori Österreich Bundesverband (www.montessori-austria.at) und die Österreichische Montessori-Gesellschaft (www.montessori.at) in der Ausbildung aktiv. Die Kurse der ÖMG sind stark an der AMI-Ausbildungsstruktur und den entsprechenden Inhalten ausgerichtet – in Deutschland die PRIMA-Kurse der DMG.
Diese und andere nicht von der AMI als Trainingszentren genannten Ausbildungsorganisationen berücksichtigen in unterschiedlichem Umfang die von der AMI als Curriculum gelehrten Inhalte und Methoden. Informationen dazu kann man auf den entsprechenden Internetseiten finden.
In Deutschland gab und gibt es verschiedene Ansätze zu neuen Kurskonzepten, die sich nicht an der AMI-Ausbildungsstruktur mit getrennten Altersstufen orientieren: Unter dem Stichwort »Entwicklungsbezogenheit« wurden Kursstrukturen dahingehend verändert, dass Kurse die Entwicklungsalter von 3 bis 12 umfassen. In Süddeutschland beginnt beispielsweise 2020 unter dem Dach des Montessori-Landesverbands Baden-Württemberg ein »Reformierter Diplomkurs«. Dessen Kursteilnehmer*innen sollen in die Lage versetzt werden, in einer »Schule für alle« (in inklusiven Settings) zu unterrichten. Das bedeutet für Lehrer*innen, dass sie auch die Inhalte des Kinderhauskonzeptes kennen und anwenden sollen, denn sie unterrichten auch Kinder, die auf den entsprechenden Entwicklungsniveaus lernen. Auch für Kinderhauspädagog*innen ist es wichtig, dass sie das Konzept der »Kosmischen Erziehung« kennenlernen – für ihre Arbeit mit Kindern im Hinblick darauf, worauf sie vorbereiten. Außerdem arbeiten sie häufig als Unterrichtsbegleitungen oder im Ganztagsangebot von Schulen.
Thomas Helmle und Petra Wöbcke-Helmle (Hrsg.)